Mit Pfeifen und Trommeln
- von Silke Looden
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- 28 Mai, 2019
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Der Spielmannszug Lilienthal-Falkenberg fährt zum Deutschen Musikfest nach Osnabrück und will den Meistertitel in der Kategorie Traditionskorps holen.
Der Spielmannszug Lilienthal-Falkenberg fährt zum Deutschen Musikfest nach Osnabrück und will den Meistertitel in der Kategorie Traditionskorps holen.

Lilienthal. Noch üben sie in Jeans und Shirt. Am Wochenende ziehen sie die Uniformen an. Der Spielmannszug Lilienthal-Falkenberg hat sich für das Deutsche Musikfest am Himmelfahrtswochenende in Osnabrück qualifiziert und ist fest entschlossen, den Titel in der Kategorie Traditionskorps zu holen. 60 Musiker aus Lilienthal, Worpswede und Grasberg reisen zu dem wohl größten Wettbewerb der Spielleute in Deutschland. 3000 Teilnehmer werden erwartet. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
„Stellt Euch vor, ihr seid Posaunen“, sagt die musikalische Leiterin des Spielmannszuges, Jannike Meyerdierks, bei einer der letzten Proben vor dem großen Event. Hier ist die Flöte noch zu leise, da die Trommel zu laut, hier das Glockenspiel und da das Becken zu zaghaft. Meyerdierks achtet gemeinsam mit Kai Widhalm, dem zweiten musikalischen Leiter, auf die Details. Jeder Takt soll sitzen, denn es geht für die Laienspielgruppe um viel. Sie wollen nach 2013 in Chemnitz zum zweiten Mal Deutscher Meister werden.
Höhepunkt des Konzertjahres
Alle sechs Jahre findet das Deutsche Musikfest statt. Es ist der Höhepunkt des Konzertjahres für den Spielmannszug. „Wenn man nur bei den Schützenfesten spielt, fehlt der Anreiz. Wir brauchen ein Ziel“, sagt Meyerdierks. Etwa 60 Schützenfeste begleitet der Spielmannszug in der Saison. Anfragen kommen laut dem Vorsitzenden Claus Ströh von Cuxhaven bis Verden. „Es gibt ja gar nicht mehr so viele Spielmannszüge, die spielen und marschieren können“, sagt er und lacht. Die Schützenfeste sind also die Pflicht, das Musikfest die Kür.
Der Spielmannszug wird mit seiner Stammgruppe und der Jugendgruppe nach Osnabrück reisen. Die Jüngsten sind gerade einmal zehn Jahre alt. Hassan, Annika, Julina und Finn-Thore fiebern dem Fest entgegen. Fast jeden Tag üben sie auf ihren Instrumenten. Ein ganzes Probenwochenende haben sie in der Rotenburger Jugendherberge verbracht. In Osnabrück werden sie in einer Schule schlafen, auf Isomatten und in Schlafsäcken. „Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl“, ist Vereinschef Ströh überzeugt.
Anders als beim Schützenfest folgt der Marsch beim Musikfest einer Choreographie, die für den Laien nicht gleich zu erkennen ist. Wie beim Tanzen gibt es bestimmte Figuren, die eingebaut werden müssen. Kurze Schritte wechseln sich mit langen ab, Dreier- werden zu Zweierreihen und umgekehrt. Bei gutem Wetter haben sie auf dem Bogenschützenplatz, bei schlechtem Wetter in der Sporthalle im Schoofmoor geprobt. Sogar Video-Analysen haben sie von ihrer „Choreo“ gemacht.
Allen voran geht Stabführer Stefan Meyerdierks, Jannikes Vater. Bei der Probe im Vereinshaus muss er aufpassen, dass er mit dem 1,20 Meter langen Stab nicht an die Decke stößt. Dabei haben die Spielleute diese extra hoch gebaut. Zwischen den Balken des Vereinshauses hinter dem Hallenbad im Schoofmoor gibt er den Takt vor.
Alle Hände voll zu tun hat auch Schneiderin Gaby Huhn. Gemeinsam mit Uniformwartin Elke Ströh achtet sie darauf, dass jeder Knopf sitzt. Blau-Gelb sind die Farben des Vereins und beim Musikfest sollen sie leuchten. Zur Probe tut es auch ein blaues T-Shirt mit gelber Aufschrift: Spielmannszug Lilienthal-Falkenberg.
Kai Widhalm, der auch stellvertretender Landesmusikdirektor ist, ist der Verantwortliche für das Schlagwerk. Er ist noch nicht zufrieden mit den Trommlern, will die Konzentration hören. „Das macht den Unterschied zwischen fast perfekt und perfekt“, sagt er und setzt auf Sieg in der Paradedisziplin des Vereins, dem Traditionskorps. Anders als in anderen Wettbewerben dürfen hier nur traditionelle Pfeifen gespielt werden, ohne Klappen wie bei einer Querflöte.
Mit zwei Märschen fährt der Zug nach Osnabrück, „Glück auf“ heißt der eine, „Unter der Admiralsflagge“ der andere. Der militärische Hintergrund der Musik spielt bei den Spielleuten offenbar keine große Rolle. Hier geht es um das Gemeinschaftsgefühl. Alte und Junge, Einheimische und Zuwanderer spielen zusammen auf. „Wir sind eine große Familie“, sagt denn auch der Vorsitzende. An diesem Wochenende führt der Familienausflug nach Osnabrück.

Claus Ströh begrüßte die Mitglieder und führte zügig durch die Tagesordnung.
Die Auftritte 2022 haben wir nach der Corona-Durststrecke gut gemeistert, auch, wenn wir leider einige wenige nicht wahrnehmen konnten.
Ein besonderer und erfolgreicher Auftritt liegt 2022 hinter uns. Mit recht kleiner Besetzung haben wir uns bei den Rasteder Musiktagen für die Deutsche Meisterschaft wie auch die kommenden beiden Weltmeisterschaften qualifiziert.
Wir haben im 2. Halbjahr 2022 ein neues Nachwuchskonzept initiiert. Über die Instrumenten-AG, einem Angebot für die Nachmittagsbetreuung in Grundschulen, haben wir in der Grundschule Falkenberg sechs junge Flötistinnen und Flötisten für die instrumentale Musik begeistern können. Nun gilt es, die Kinder und den Verein zusammenzubringen.
Auch für unseren normalen Übungsbetrieb konnten wir sechs junge Musizierende gewinnen, die wir montags jetzt an den unterschiedlichen Instrumenten ausbilden.
DER GEMEINSAME SPASS wird auch nicht zu kurz kommen. Unsere Jugendleiterin Anncatrin hat bereits einiges an Aktivitäten geplant. U. a. werden die Kinder zum LaserTec nach Bremen fahren. Im Herbst werden wir mit dem gesamten Verein nach Hamburg fahren und das Musical König der Löwen ansehen.
Für die Nachwuchsarbeit haben wir von einigen Lilienthalern und Lilienthalerinnen sowie von örtlichen Unternehmen GROSSARTIGE SPENDEN erhalten. Hierfür können wir uns kaum genug bedanken!!
Schließlich wurden noch langjährige aktive Mitglieder geehrt. Unsere drei Vorsitzenden, Claus Ströh, Stefan Meyerdierks und Frank Hartenberger gratulierten und überreicht Urkunden wie Ehrennadeln für Mitgliedschaften bis zu 30 Jahren an:
Stefanie Wegeleben, Nico Hanke, Florian Wachtel, Nathalie Murken, Janike Meyerdierks, Sarah Roba, Angelina Naurath und Anncatrin Ströh!
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge freuen wir uns für drei Leistungsträgerinnen unseres Vereins, die Familien-Nachwuchs erwarten! Eure neuen Aufgaben werden spannend werden :) Leider werdet Ihr uns fürs Erste sicher das ein oder andere Mal fehlen!

Schon im letzten Jahr hatte Königin Angi I. einen Anlauf zur Ausrichtung einer Kohlfahrt unternommen. Der Plan wurde aber noch vom "großen C" durchkreuzt.
In 2023 nun durfte Angi I. nun ihr Kohlvolk einladen. Es wurde eine würdige Kohlfahrt mit Boccia-Boßeln, Trinklatte, viel Gelächter und Tanz.
Im Kohlfahrt-Lokal angekommen übergab die scheidende Königin Amt und Würden sowie unseren Knochen von 1957 an ihre Nachfolgerin Anncatrin I.!
Möge auch Anncatrin ihr Volk gut durch ihr Regentinnen-Jahr führen!

Zu Beginn wurde mit einer Schweigeminute unserer verstorbenen Mitglieder gedacht.
Hier sei beispielhaft für alle anderen unser lieber Harald (SONI) Ropella genannt. SONI konnten wir noch kurz
vor seinem Abschied ein letztes Geburtstagsständchen bringen. Wir sind sehr dankbar, dass SONI unseren
Verein so lange begleitet und maßgeblich mitgestaltet hat!
Von Elke wurden dann kurzweilig die letzten zwei (Corona-)Jahre Revue passiert.
Ziemlich viele Auftritte fanden NICHT statt.
Die aktiven Mitglieder freuen sich daher sehr auf 2022 und darauf wieder Auftritte vor Publikum zu gestalten.
Neben hoffentlich wieder stattfindenden Schützenfesten in unserer Region, werden wir am 3. Juli zu den Rasteder
Musiktagen fahren, um einen Anreiz für Proben zu setzen und einen bunten, sonnigen Tag mit viel Musik zu erleben.
Aktive + passive Mitglieder, Fans, Familien laden wir herzlich ein, dabei zu sein.
Finanziell sind wir recht gut durch die schwierige Zeit gekommen – Dank außerordentlicher Zuschüsse sowie wichtiger
und sehr hilfreicher Spenden von Freunden, Gönnern und Mitgliedern unseres Spielmannszuges!
VIELEN DANK HIER ALLEN SPENDERN!!
Leider waren uns, wie so vielen Vereinen, in der Nachwuchsgewinnung wie auch -ausbildung in den letzten fast
durchgängigen 24 Monaten die Hände gebunden. So ist nun auch ein großer Fokus, wieder Kinder, Jugendliche oder
Erwachsene dafür zu begeistern, unsere Instrumente spielen zu lernen und mit uns Musik zu machen.
Schließlich standen noch Wahlen auf der Tagesordnung. Wichtigste Position hier war die Wahl des 2. Vorsitzenden.
Stefan Meyerdierks wurde einstimmig wieder gewählt und nahm die Wahl unter Applaus an!
Unter dem Motto STARTKLAR NACH CORONA konnte der NMV mit einer Förderung der Landeskultur-Jugend
Niedersachsen (LKJ) einen besonderen Workshop finanzieren.
Landesmusikdirektor Floris Freudenthal organisierte am 30. April/1. Mai in unserem Vereinsheim einen Workshop
mit den Dozenten Henk Smit und Gary George, zwei absoluten Koryphäen auf dem Gebiet der Blasorchester-
und Spielleutekorps-Leitung und Führung.
Um die „verlorenen zwei Corona-Jahre“ vergessen zu machen und schnell wieder Schwung zu bekommen, kamen
in Lilienthal Musizierende aus fünf Spielmannszügen in Niedersachsen/Bremen zusammen und bereuten das
musikalische Wochenende nicht. „ George Smith “ gaben Gas und motivierten die Anwesenden bei drei völlig neuen Musiktiteln
auf ihre ganz eigene und beispielhafte Art. Die Dozenten Henk und Gary gaben viel Wissen in Bezug auf Technik und Orchester-Sound
weiter, aber vor allem auch das: WIE MOTIVIERE ICH DIE MUSIZIERENDEN IN MEINEM EIGENEN VEREIN!
Im Flöten-Bereich handelte es sich ausschließlich um die Ces/Fes-Besetzung , wie sie in traditionellen Spielmannszügen
üblich ist. Gerade dieses Genre der Amateur-Musik hat in der


1998 waren wir erstmals dabei und feierten zur Kampagne 2020 unsere 22jährige Vereinsfreundschaft.
Rathaussturm, großer Faschingsumzug, viel Feiern, Tanzen und Singen waren auch dieses Mal fester Bestandteil des tollen Wochenendes!
Dazu wurden wir - wie immer - wie Zuhause empfangen und fühlten uns irre wohl im nordwestlichen Bayern!
Für 2021 ist fest eingeplant, dass die KaKaDus auch wieder einmal zu uns nach Lilienthal kommen ...
WIR FREUEN UNS AUF JEDEN FALL SCHON AUF DAS WIEDERSEHEN!!!
ASCHEBERSCH HELAU, LILIENTHAL HELAU, FREUNDSCHAFT HELAU!
Wümme Zeitung Juni 2019
Lilienthal/Osnabrück. Der Spielmannszug Lilienthal-Falkenberg ist Vizemeister. Beim 6. Deutschen Musikfest am Wochenende in Osnabrück holte der traditionsreiche Verein in der Klasse Spielleutekorps mit traditioneller Besetzung die Silbermedaille. Bei den Marschmannschaften der ersten Liga belegten die Lilienthaler Platz 5. Vorsitzender Claus Ströh: „Wir haben eine super Leistung gezeigt, viel Beifall, Lob und Anerkennung erfahren.“
Beim Deutschen Musikfest waren von Himmelfahrt bis Sonntag mehr als 5000 Musiker zu Gast, davon 2000 Spielleute. Im Vorfeld hatten sich die Lilienthaler Chancen auf den Titel ausgerechnet, um an ihren Erfolg von 2013 anzuknüpfen. „Dieses Mal hat es nicht ganz gereicht, aber wir geben nicht auf“, sagt Claus Ströh und lacht.
Höhepunkt des Musikfestes war der große Festumzug am Sonntag mit mehr als 60 Kapellen. 2000 Musiker erfüllten die Stadt mit Marschmusik. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt die Festrede. „Es war beeindruckend“, sagte auch der Vorsitzende des Lilienthaler Vereins. Am Ende aber ging es nicht nur um die Musik, sondern auch um das Gemeinschaftsgefühl. „Wir haben viele Kontakte geknüpft“, freut sich Vereinschef Ströh.